Und hier kommt nun endlich der Herr Odermennig :

  • Post by Sarah
  • Aug 21, 2021
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Nachdem der Odermennig ja vorletzte Woche einfach vom Johanniskraut verdrängt wurde will ich ihn euch nun nicht länger vorenthalten 😊

Der Odermennig ist eine wirklich, wirklich alte Heil- und Zauberpflanze. Traditionell findet man ihn ganz oft in den Kräuterbüscheln zu Maria Himmelfahrt. Aber auch schon die alten Römer haben den Odermennig zu Schutzzwecken verwendet. An ihren Rüstungen getragen sollte das gelb-blühende Kraut sie - auf Grund der optischen Ähnlichkeit - vor Speer-Verletzungen „schützen“ 😊. Und auch unsere „heidnischen“ Vorfahren haben dem Odermennig diverse Schutzwirkungen zugeschrieben… so hat man ihn bsp. im Gebälk der Häuser aufgehängt um potentiellem Blitzschlag zuvorzukommen - selbstverständlich auch wegen der offensichtlichen Ähnlichkeit zu einem Blitz. (Witziger Fakt wie ich finde – da man die Maria-Himmelfahrt-Kräuterbüschel heute ja auch noch unter dem Dach aufhängen soll…).

Aber auch für Liebestränke wurde der Odermennig zusammen mit Enzian und Eisenkraut eingesetzt. Und Männer, die den Odermennig mit einem silbernen oder goldenen Werkzeug ausgruben konnten sich mit seiner Hilfe angeblich die Gunst so mancher Frau aneignen… 😉.

Aber neben all den ulkigen Fakten, nun mal zu Einsatzmöglichkeiten mit etwas mehr Hand und Fuß: Der Odermennig ist eine fantastische Ergänzung für euer Tee-Sortiment:

Er wirkt Stoffwechselanregend, heilungsfördernd, leber- und gallenanregend, appetitfördernd, entzündungshemmend und harntreibend.

Sowohl frisch als auch getrocknet kann man 2 TL Kraut mit 250 ml siedendem Wasser übergießen und 5 Minuten ziehen lassen à 3 solcher Tassen pro Tag über 2 Wochen stellen eine super Leber-und-Gallen-Kur dar, die zusätzlich auch noch Milz- und Nierenreinigend ist.

Aber auch als weiteres Kraut für euren Haustee oder in einem Erkältungs-/Hustentee passt der kleine Gelbe Freund spitzenmäßig. Hier würde ich ihn z.B. mit Salbei, Gundelrebe, Spitzwegerich, Thymian oder Pfefferminze mischen (nur so als kleine Anregung…).

Für alle Menschen die nicht so die begeisterten Tee-Freunde sind: der Odermennig-tee muss nicht mal unbedingt getrunken werden um bei Halsschmerzen und Zahnfleischentzündung zu unterstützen – auch gegurgelt kann er hier eine super Unterstützung sein.

Selbstverständlich kann man auch Tinkturen aus Odermennig herstellen oder die Triebe in Wein einlegen… 😉

Aktuell findet ihr das hübsche Rosengewächs auf Trockenrasen oder an sonnigen Wald- und Wegrändern. Um es als Tee zu verwenden könnt ihr das ganze blühende Kraut abschneiden und als Bündel aufgehängt – oder eben für die ungeduldigen in einem Dörrautomat – trocknen. Achtet nur bitte wieder darauf, dass es luftig, nicht zu heiß und ohne direkte Sonneneinstrahlung getrocknet wird.

(Quelle: “Die Kräuter in meinem Garten” Siegrid Hirsch & Felix Grünberger)