Zum Mai gehören Maiglöckchen...

  • Post by Sarah
  • May 17, 2021
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Ich will ja nicht auch zu den Leuten gehören die ständig übers Wetter jammern – aber irgendwie fühlt sich dieser Mai noch nicht wirklich nach Mai an oder?

Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich nun auf einem Spaziergang ein paar Maiglöckchen am Wegrand entdeckt habe.

Die kleinen Glöckchen gibt es übrigens in fast ganz Europa! Sie halten sich am liebsten in Eichen- und Buchenwäldern auf, mögen es aber durch aus wenn es etwas trockener ist.

Untrennlich sind diese kleinen Schätze doch mit dem Gefühl von Frühling und wärmenden Sonnenstrahlen verbunden, oder? Wusstet ihr, dass Maiglöckchen außerdem das Liebenssymbol schlechthin sind? Sie enthalten alle Farben die in der Liebe eine Rolle spielen: leutendes, saftiges Grün – HOFFNUNG, weiße Blüten für die UNSCHULD und später dann knallrote Beeren die als Zeichen für die LEIDENSCHAFT gewertet werden. Aus diesem Grund haben die Germanen an den Gräbern ihrer Krieger Maiglöckchen gepflanzt um die trauerden Witwen zu trösten…. Naja – schwacher Trost 😊

Auch im Christentum wird die Pflanze natürlich mit ordentlich Brauchtum besetzt. So wird sie zu den Marienpflanzen (wie auch der Anternativname “Marienglöckchen“ schon erahnen lässt) gezählt – und ist laut Überlieferungen durch die Tränen Marias unter dem Kreuz ihres Sohnes entstanden….

Traditionell hat man die Pflanzen für Heilanwendungen früher um die Wallpurgisnacht herum oder zu Christi Himmelfahrt gepflückt. Man ist damals in den frühen Morgenstunden losgegangen, wenn die Tautropfen noch auf den Blättern lagen und hat gesammelt. Auch die Tautropfen wurden etrxa gesammelt, um sie mit Wein zu mischen und Schlaganfall- und Herzinfarkt-patienten gegeben.

In der Homöopathie wendet man das Maiglöckchen (Convallaria) in einer D2 Potenz heute noch bei Herzrhythmusstörungen und Herzschwäche an [! ACHTUNG: Niemals zur Selbstmedikation nutzen!]

Da Maiglöckchen per se Giftig sind möchte ich hier nicht weiter auf die Anwendungsbeispiele (auch traditionell) eingehen – nur soviel noch: Maiglöckchen sind Einschleuserpflanzen für Kalium. Sicherlich gibt es für die innere Anwendung sehr viel praktischere – weil nicht giftige – Pflanzen. Aber einige Kräuterkundler empfehlen allein den Duft und den Anblick der kleinen Schönheiten als Heilmittel. Man könnte so z.B. mit Maiglöckchen meditieren und dem Körper helfen, Kalium gezielt an Stellen, an denen der Körper Aufnahmeschwierigkeiten hat, zu resorbieren.

Wichtig sind mir an dieser Stelle noch zwei Dinge zu erwähnen. Zum einem: Maiglöckchen stehen unter Naturschutz nicht gesammlet werden (In Ausnahmen nur, wenn man die ausdrückliche Erlaubnis des Waldbesitzers dazu hat). Auch das Ausgraben der Zwiebeln ist strengstens Verboten…. Deshalb also am besten immer bitte Finger weg! (Wer gerne mit den Pflänzchen meditieren möchte, kann dies ja auch an der Stelle an der die Glöckchen gefunden wurden tun – dort in der Natur ist es eh meist am schönsten.)

Zum anderen gibt es immer wieder die Angst, (wenn ich im März/April über das Bärlauch-sammeln rede) dass man die Maiglöckchen mit Bärlauch verwechselt… ich finde die Verwechslung zwar eher unverständlich aber dennoch wäre sie seeehr gefählich, weshalb ich hier dennoch drauf eingehen möchte.

Dazu gibt es zwei einfacheTipps:

1. Maiglöckechen treiben immer 2 Blätter aus einem Stiel aus, beim Bärlauch treibt jedes Blatt einzeln aus – also genau hinschauen…

2. Wenn man sich trotzdem unsicher ist, dann reibt einfach mal am Blatt…. Bärlauch hat einen so unverwechselbaren Geruch nach Knoblauch, dass man die beiden Pflanzen wirklich nicht verwechseln kann…. Also: riecht das Blatt nicht – Finger weg 😊

(Quelle: “Die Kräuter in meinem Garten” Siegrid Hirsch & Felix Grünberger)